Familiengeschichte

Gründerportrait

Geduld ist des Gärtners stärkstes Werkzeug!

GiovannisGarden ist ein Land- und forstwirtschaftlicher Betrieb in Graz St. Peter, der, wie die Natur selbst, die Jahreszeiten und auch das Wetter ständig im Wandel ist.  Einmal gepflanzt, wurde er zu einem eigenständigen lebenden Organismus, der viele Menschen begeistert und erfreut und eine erfüllende Lebensaufgabe für mehrerer Generationen der Familie Kotzmuth darstellt. Das Arial im GRAZER Stadtgebiete ist mehr als 2ha groß bestehend aus dem Landschaftsgarten mit einer reichen Pflanzenvielfalt und mehreren Raritätensammlung aus aller  Welt, zahlreichen Gehölz- und Staudensammlungen und einem beachtlichen Rosensortiment. Der Garten wurde im Sinne eines englischen Landschaftsgartens geplant, mit mehreren Teichen, unterschiedlichen Räumen und Klimazonen.

Familienprojekt im Zeitraffer:

1995-2015 Eva Kotzmuth und Sonja Grinschgl beginnen den Landschaftsgarten mit sehr viel Liebe und Fachwissen zu planen und zu pflanzen, durch ihre engen Kontakte zu anderen botanischen Gärten in aller Welt können sie bei der Verwirklichung  ihrer Gartenpläne bei der Neupflanzung auf sehr viele pflanzliche Besonderheiten bei der Gestaltung des GiovannisGarden zurückgreifen. Auf einer vormals grünen Wiese mit ein paar alten Zwetschkenbäumen wurde von den zwei Gründerinnen ein kleines Paradies für Gartenfreunde geschaffen.  Von 2000-2015 öffneten die Zwillingsschwestern den Garten für interessierte Besucher (Siehe archive.giovannisgarden.at) und standen ihren Gästen immer mit viel Freude und persönlichen Einsatz sowie mit Rat und Tat zur Verfügung.

2015 mussten sich die Schwestern jedoch eingestehen, dass Alter und Gesundheitszustand den aufwendigen Gärtnereibetrieb nicht mehr zu ließen, sie verkauften daher ihre  Wohnhäuser und zogen in den südlichsten Kurort von Österreich, nach Bad Radkersburg  um ihren wohlverdienten Ruhestand zu genießen. Es dauerte jedoch gar nicht lange, und die Gestaltung eines neuen und  ausschließlich private und deutlich kleineren Landschaftsgartens mit dem Namen Ornamental Farm wurde in Angriff genommen und verwirklicht.

Von 2015-2019 durfte daher Giovannies Garden rasten, schlafen und wachsen. Wie es in der Natur so ist, wächst nicht nur der gepflanzte Garten sondern noch vieles andere. So verwilderte der Gestaltete Garten in diesen Jahren zusehends. Doch 2019 veränderte sich die Situation und eine Übernahme des GiovannisGarden von Schwiegertochter Katharina Tripold-Kotzmuth und Sohn Robert Kotzmuth wurden möglich. Das erste Jahr der Bewirtschaftung stand daher im Zeichen der generellen Pflege des Gärtnereibetriebes. Schritt für Schritt wird nun der Landschaftsgarten mit seinem Gärtnerbetrieb wieder aufgebaut.

2020 Neben der Samensicherung und Pflanzenvermehrung werden auch neue und moderne  Themenbereichen im GiovannisGarden eingebracht, Waldbadenführungen  Shinrin-Yoku angeboten, Kräuterwanderungen, Meditationstage, Rosenspaziergänge und einiges mehr, und selbst verständlich ist auch am Muttertag 2020 wieder das Gartentürl geöffnet.

(bitte beachten sie den Veranstaltungskalender)

Warum heißt dieser BotanischeGarten eigentlich GiovannisGarden?

Eingang02

Die Gründerinnen Sonja Grinschgl und Eva Kotzmuth bekamen vom Künstler Rudolf Slama Ende der 90er Jahre des letzten Jahrtausends eine Skulptur geschenkt, die den Namen „Giovanni“ trug. Zu dieser Zeit befand sich der Landschaftsgarten gerade im Aufbau. Jeder Gärtner ist sich beim Pflanzen eines Gartens bewusst, dass diese Arbeit nicht nur für den Gärtner selbst wertvoll ist, sondern auch für viele andere Lebewesen und ebenso auch für zukünftige Generationen. Darum wurde Giovanni als Symbol für all jene herangezogen, die diesen Garten erleben und sein Werden und Wachsen beobachten dürfen.

Somit wird jeder, ob Mensch oder Regenwurm, Vogel oder Gärtner selbst ein Giovanni sobald er den Garten betritt und kann dadurch die Kreativität und Schönheit des Natürlichen erkennen, bestaunen und lieben lernen. Die Natur ist und bleibt uns immer noch ein großer Lehrer, wir können uns mit ihr verwandt fühlen aber auch durch ihr Werden und Sterben selbst wachsen. Wir können erfahren wie wertvoll  unterschiedliche Ökosysteme sind, und wie sehr sie uns zu Kraft, Freude und Wohlbefinden verhelfen können. Die Jahreszeiten sind unsere natürliche Zeitmessung, die uns das gesamte Leben in diesen Breiten begleiten. So ist der GiovannisGarden auch ein gigantischer Zeitmesser über viele Generationen hinweg.

Fühlen Sie sich willkommen, selbst ein Giovanni zu sein, und schmökern Sie durch unsere Homepage oder besuchen Sie uns im Garten und erfreuen Sie sich an der liebevollen Arbeit mit der Natur von vielen Menschen und werden sie dadurch auch selbst zu Giovanni.

2020 das Erwachen

Wer Großes will, muss zuerst das Kleine tun. (Daiji no mae no shōji.)

Katharina Tripold-Kotzmuth (eine Verwalterin des Familienbetriebes GiovannisGarden)

Meine Schwiegermutter war 50 Jahre alt, als sie das Projekt GiovannisGarden mit ihrer Zwillingsschwester Soni entstehen ließ. Ich habe den Weg der 2 Schwestern damals ein Stück begleiten dürfen, soweit es mein damaliges Leben und meine Interessen als  junge Frau und später als Mutter zu ließen. Nun bin ich erst kürzlich selbst 50 Jahre geworden und übernehme den GiovannisGarden, um ihn eine Zeit lange zu pflegen und zu beleben und um ihn später wieder an jemanden anderen weiter geben zu können. Das Ziel eines Gartens ist es, ihn immer weiter wachsen zu lassen und  ihn so stark und gesund wie nur möglich zu erhalten, um ihn danach der nächsten Generation zu überlassen. Durch die Arbeit eines Gärtners ist es möglich, starke Samen für die Zukunft zu erhalten.

Ein Garten ist einerseits ein Kunstwerk, welches durch viele Mühen und Anstrengungen entsteht und andererseits ist ein Garten auch eine große Verrücktheit, welche oft das Ästhetische dem Nutzbringenden vorzieht.

Pflanzen zu sammeln, zu beobachten, sie zu pflegen, zu lieben und sie für weitere Generationen auf zu bewahren, ist ein Dienst der Hingabe an die Welt der Natur und ebenso die Zukunft.

Immer wieder trifft man in unserer Geschichtsschreibung Menschen die in dieser Aufgabe ihren Lebenssinn erkennen. Gärten und Gärtner gab es bereits bei den hängenden Gärten von Babylon bis zu den Klostergärten im Mittelalter und zu den heute noch erhaltenen englischen Schlossgärten, sowie auch in jeder anderen erdenklichen Epoche unserer sesshaften Menschengeschichte. Die Gartengestaltung ist auch immer Spiegel der Gesellschaft, so wie sich das ebenso die Kunst meist zur Aufgabe macht.

Die Besonderheit eines botanischen Garten ist es jedoch, nicht nur eine Sammlung von unterschiedlichen Pflanzen zu sein, sondern vielmehr ist ein botanischer Garten eigentlich oder auch so etwas wie eine Schatztruhe der natürlichen Vielfalt.

Heute löschen Naturkatastrophen binnen kürzester Zeit ganze Landstriche aus, Ökosysteme und Pflanzen- und Tierarten werden auf einen Schlag vernichtet. Daher ist es gerade jetzt so dringend notwendig, Horte und Orte mit vielseitigem Saatgut entstehen und wachsen zu lassen. Unser GiovannisGarden ist ein relativ junger botanischer Garten, der noch viele Generationen erfreuen kann, solange Menschen gefunden werden, die sich dieser großen Herausforderung stellen und Initiative ergreifen den Garten weiter zu pflegen und dadurch erhalten zu können. Wir sollten nicht vergessen, dass die Lebensdauer eines Baumes die eines Menschens deutlich überragt, daher ist ein Botanischer Garten und dessen Bestand immer ein Geschenk auch an alle nachfolgenden Generationen. So nehmen ich und meine Familie dieses Geschenk und diese große, herausfordernde Aufgabe an, für alle die, die nach uns kommen werden, um sich an der Schönheit und Vielfalt der Natur im GiovannisGarden zu erfreuen